Change / MUV

Jetzt wird vieles klar! (Max – Folge VII)

Nachdem Max und sein Team das MUV-Modell kennengelernt haben, versuchen sie sich darin zu finden. Zuerst fällt das schwer. Wie viele andere vor ihnen tappen sie zuerst im Nebel, dann aber wird es plötzlich glasklar. Zum Beispiel Tanja, die immer wieder aufbegehrt, zugleich aber auch sehr feinfühlig-empfindsam ist, erkennt: In ihr ist der Fels in der Brandung mit dem Unterstützungsprogramm Begeisterer aktiv. D.h. sie hat ein Problem, wenn andere über sie bestimmen (wie z.B. jetzt die Geschäftsleitung im Veränderungsprozess), und reagiert dann oft aufbrausend. Sie braucht Respekt und möchte mitgestalten können. Dann ist sie auch bereit, im Veränderungsprozess konstruktiv mitzumachen.

Einigen anderen wird klar: Sie haben den Ruhenden Pol als Grundprogramm. Sie sind offen Veränderung, aber es muss für sie Hand und Fuß haben. Sie brauchen überzeugende Erklärungen und einen konkreten, nachvollziehbaren Plan. Einfach mal ausprobieren und schauen, was passiert, ist nicht ihr Ding.

Max selbst erkennt: Er hat den Begeisterer im Grundprogramm. Er lässt sich viel schneller auf Neues ein, wie die “Ruhenden Pole” unter den Kolleg*innen. Aber ihm kommen dann auch schneller Zweifel. In ihm wechseln immer wieder Begeisterung und Befürchtung, Überzeugtheit und Zweifel. Das lässt ihn nach außen auch immer wieder wechselhaft erscheinen, wie ihm seine Teamkolleg*innen spiegeln. 

Andere im Team stellen fest, dass sie “zu den Rittern gehören”. Darüber sind sie nicht ganz so glücklich, denn sie fühlen sich oft ausgenützt. Das ist typisch für das Grundprogramm Ritter: Sie nehmen sich oft zurück und schlucken vieles, damit das Miteinander gelingt. Die anderen merken das oft nicht und denken, alles wäre o.k. Tatsächlich aber fangen Konflikte im Untergrund zu schwelen an.

Nachdem sich alle im Team gefunden haben, ist auf einmal  vieles klar. Jede*r versteht nun, warum sich die anderen so verhalten und welche Bedürfnisse und Befürchtungen dahinterstecken. Zugleich erkennen alle, wie sie mit ihrem Verhalten auf die anderen wirken und wo ihr blinder Fleck liegt. Die Chance für ein neues, besseres Miteinander im Team war noch nie so groß wie jetzt nach diesem MUV-Seminar.

Ein echtes Team findet gute Lösungen

Die Arbeit mit dem MUV-Modell hat in Max’ Team ein kleines Wunder bewirkt. Noch nie war das gegenseitige Verständnis und der Teamgeist so groß wie jetzt. Alter Ärger und Vorbehalte gegeneinander haben sich gelöst. Jetzt ist die Offenheit da, miteinander nach Lösungen zu suchen für die Frage: Wie will das Team die Veränderungen umsetzen, die im Rahmen der Neuorganisation anstehen? Das Team soll ja halbiert und die übrigen Teammitglieder auf verschiedene Standorte verteilt werden und neue Aufgaben erhalten.

Bisher endeten Teamsitzungen zu diesem Thema in der Regel im Streit. Nun ist es plötzlich möglich, vernünftig miteinander über dieses Thema zu sprechen.  Tatsächlich ist es u.a. Tanja, die bisher immer protestierte, die anbietet, in einen anderen Standort zu wechseln. Auch andere Teammitglieder erklären sich dazu bereit. Außerdem kommt von einigen der Vorschlag, auf Teilzeit umzusteigen, um es Kollegen zu ermöglichen, weiterhin in der Zentrale zu arbeiten.

Max ist begeistert von seinem Team. Und von der Wirkung des MUV-Seminars, das ja eigentlich überhaupt nichts mit dem Thema Neuorganisation zu hatte. Aber - so seine Erkenntnis - es geht eben immer um Menschen. Und Menschen sind emotionale Wesen. Sie haben zwar auch einen Verstand. Der funktioniert aber nicht immer so gut, vor allem wenn die Emotionen hochkochen. Wenn Menschen sich jedoch verstanden und respektiert fühlen, sind sie zu sehr konstruktiven, teamorientierten Lösungen fähig. Genau das ist mit Hilfe des MUV-Seminars gelungen.

Die Fortsetzung: Und plötzlich ist der Change vorbei

Die Folge davor: Max: Menschen sind emotionale Wesen...

Anmerkung: Max steht für viele Teamleiter*innen und andere Führungskräfte, die wir begleitet haben. Jede hatte dabei ihre ganz individuelle Geschichte, die wir als Coachs und Berater stets vertraulich behandeln. In diesem Artikel über Max haben wir das zusammengefasst, was wir immer wieder erleben. Als echte Person existiert Max in Wirklichkeit aber nicht.

Andreas Zaiß

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