Zermürbende Funkstille nach dem Streit – Konflikte konstruktiv lösen mit MUV

Stille nach dem Streit. Es gibt vermutlich wenig, das uns mehr verletzt, als wenn der Partner, der Freund*die Freundin im Streit plötzlich ausweicht und schweigt. Oder sogar aus dem Zimmer geht und die Tür hinter sich zuschlägt. Wenn dieses Fluchtverhalten überhandnimmt, wird es oft zum Beziehungskiller. Gekränkt bleiben wir zurück, versuchen hinterher zu laufen, um die Situation zu klären oder schlagen nun unsererseits die Tür zu. Danach kann es lange dauern, bis wir den Konflikt lösen. Durch MUV, das Modell des Unbewussten Verhaltensautomatismus, lernen Sie, souveräner zu agieren, ohne die Konfliktspirale weiter zu drehen. Das Modell hilft Ihnen dabei, Ihre eigenen Gefühle aber auch die des Partners besser zu begreifen. So wird es leichter, sich auf den anderen einzulassen, ihn oder sie zu verstehen und Konflikte langfristig zu lösen.


Rückzug in den Mauern der Partnerschaft – mein Partner ignoriert mich nach dem Streit

Wenn uns ein Mensch, den wir lieben, abblockt und ignoriert, sind wir oft ratlos. Eigentlich wissen wir, dass gerade mangelnde Kommunikation uns auseinander bringt. Wie sollen wir unsere Konflikte lösen, wenn der Partner ‚abschaltet‘ und nicht reden will? Der erste Schritt, den unser Modell des Unbewussten Verhaltensautomatismus vorschlägt, verursacht bei Ihnen vermutlich leichtes bis schweres Bauchgrummeln: Wenn der Gegenüber im Streit plötzlich schweigt, dann geben Sie ihm oder ihr den Raum zu schweigen. Wenn er oder sie sich zunächst zurückzieht, geben Sie Raum für diesen Rückzug.

Das ist nicht immer einfach! Denn im Streit kochen die Emotionen auf beiden Seiten hoch. Womöglich würden Sie viel lieber explodieren und der anderen Person endlich alles an den Kopf schmeißen, was Sie stört. Oder Vorwürfe machen und erklären, was gerade falsch läuft. Wollen Sie selbst die Türe hinter sich zuschlagen und alleine sein, bleiben aber, weil man über Streits doch reden muss?

Trotz all dieser starken Gefühle, raten wir Ihnen dazu, die Stille zu erlauben? Muss ich das Schweigen wirklich aushalten? Ja!

Warum? Stress. In jedem Streit sind die Beteiligten auf einem Maximallevel an Stress angelangt. Das hindert uns daran, zu einer sinnvollen Lösung zu kommen. Unser Gehirn ist auf Angriff und Gegenwehr eingerichtet, eine vernünftige Entscheidung treffen wir in dieser Situation nicht mehr. Und das ist ganz normal.

Partner*innen, die im Streit schweigen, tragen oft ein Persönlichkeitsmerkmal in sich, das wir in unserem Modell „Fels in der Brandung“ nennen. Ihnen ist im Moment höchster Anspannung nichts wichtiger, als sich zurückziehen zu können, Abstand zu schaffen und für sich allein erst einmal all die Emotionen zu bewältigen, die im Streit hochkochen. Es ist ein Schutzmechanismus. Wenn Sie hier den Raum für einen Rückzug geben, ohne doch nochmal nachzufragen, einzuhaken oder hinterherzulaufen, wird der oder die andere sich bald von alleine wieder öffnen.

Wenn Sie Unterstützung brauchen, um diese Stille zu ertragen und auch längeres Schweigen akzeptieren zu können, helfen verschiedene Übungen zur Stressauflösung und Entspannung. Schauen Sie einfach in unseren Blog oder nehmen Sie gerne Kontakt für ein persönliches Coaching auf.

Das Schweigen nach dem Streit brechen? Nein, das Schweigen verbessern!

Wer sich selbst und andere besser versteht, reagiert in Konflikten souveräner. Unser Modell hilft dabei, dieses Verständnis füreinander zu schaffen. In den den Seminaren von AZ – Ans Ziel lernen Sie, die inneren Prozesse genauer zu verstehen und sich auf die eigenen Emotionen sowie die des Partners besser einzulassen.

Wer das kann, kann Streitmuster durchbrechen. Jeder weiß, wie ein Streit eskalieren kann: Er schaukelt sich hoch, jeder Partner gerät mehr und mehr in Anspannung, die Worte werden verletzender, die Argumente verbissener und das Schweigen verstockter. Dieser Teufelskreis kann mit unserem Modell durchbrochen werden.

Das Wichtigste: Kein Streit löst sich auf, wenn die die Beteiligten im höchsten Stress miteinander ringen. Was können wir also tun, wenn der Partner nicht mehr redet? Lassen Sie ihn schweigen. Menschen, die die Persönlichkeit des Felsens in sich tragen, schützen sich mit ihrem Schweigen vor Schmerzen, die sie befürchten, wenn der Konflikt weiter geführt wird.

Geben Sie sich eine Zeit lang den Raum, den ihr Partner*Ihre Partnerin und Sie selbst brauchen. Nutzen sie die Zeit, um sich selbst zu entspannen. Sie essen gerne Schokolade? Sie wollen auf den Boxsack im Keller einhauen? Gerne! Der Stresspegel senkt sich durch Aktivitäten, die uns guttun. Antworten und Lösungen, die uns vorher in der Hitze des Gefechts gar nicht mehr eingefallen sind, stehen plötzlich scharf vor Augen.

Ein Kompass für die Persönlichkeit: MUV, das Modell des Unbewussten Verhaltensautomatismus

In MUV – Persönlichkeit, Wirkung, Miteinander lernen Sie zentrale Aspekte zur eigenen Persönlichkeit und der anderer Menschen kennen. Sie lernen, sich selbst und andere innerhalb des Modells zu verorten. Wer MUV kennt, der…

  • bekommt ein besseres Verständnis für Emotionen, die nicht die eigenen sind.
  • durchschaut, warum das Streitthema nie das eigentliche Thema ist, und weiß, was zu lang anhaltenden Lösungen führt.
  • kann den Partner schweigen lassen, so lange es notwendig ist.
  • kann Konflikte konstruktiv lösen.
  • kann Teufelskreise in Streits durchbrechen

Konkrete Fragen, Themen und Probleme besprechen wir gemeinsam und entwickeln die passende Lösung. Die erarbeiteten Vorschläge können sofort in die Tat umgesetzt werden.

Ob in der Partnerschaft, in der Familie oder bei der Arbeit – unsere Persönlichkeit ist immer dabei

MUV ist in nahezu allen Lebensbereichen anwendbar. Unsere Persönlichkeit begleitet uns zu Hause und wenn wir aus dem Haus gehen. Deswegen sind die Anwendungsmöglichkeiten unserer Seminare so vielfältig. Teilnehmende berichten von der erfolgreichen Anwendung des Gelernten:

  • Im alltäglichen Umgang mit dem Partner oder der Partnerin
  • Bei Konflikten untereinander, für die sie bisher keine Lösung gefunden haben
  • Beim gemeinsamen Treffen von großen Entscheidungen
  • Beim Zusammenleben in der gemeinsamen Wohnung
  • Im Umgang mit den eigenen Kindern, Freunden und Bekannten.

Für mehr Information:
📧 jetzt@ans-ziel.eu ☎ +49 7551 60816

Der Autor Lars Lenius ist Trainer und Coach bei AZ – Ans Ziel. Er hat Geschichte, Latein und Skandinavistik studiert und lebt mit seiner Frau in Freiburg.

Ein Plädoyer gegen spontane Anrufe

Ist es nicht unbestreitbar ein riesiges Glück, dass wir in diesen Zeiten fast alle mit Smartphones ausgestattet sind? So gut wie im Jahr 2020 waren wir nie zuvor vernetzt. Irgendjemand in unserem Freundeskreis ist eigentlich immer erreichbar, sei es per Mail, Kurznachricht oder –mittlerweile fast altmodisch– per Anruf. Und trotzdem lässt sich dieses Gefühl nie ganz abschütteln, dass ein Telefonat in der Isolation doch nicht das Wahre ist, dass dem Gespräch etwas fehlt und dass alles erst wieder richtig gut wird, wenn man sich auch treffen kann.

Um diesem Gefühl entgegen zu wirken, soll dieser Text als Plädoyer verstanden werden: Als Plädoyer gegen den spontanen Anruf. Der hat zwar durchaus seine Vorteile: Wenn ich jemanden überraschen oder schnell etwas organisieren möchte, dann ist der spontane Anruf sehr hilfreich. Es ist auch nicht so, dass man sich über den einen oder anderen spontanen Anruf nicht freuen würde. Doch als Überbrückung in einsamen Zeiten reicht er allein nicht. Denn wenn die Person, die angerufen wird, nicht gerade selbst zum Hörer greift, hatte sie vermutlich andere Pläne als ein Telefonat und ist im Zweifel nicht ganz bei der Sache.

Deshalb mein Tipp: Verabreden zum Gespräch! Ja, zum Telefonieren einen Termin ausmachen. So als ob man sich zum Mittagessen oder Feierabendbier trifft, wie zum Spaziergang oder zur Kaffeepause. Mit fester Uhrzeit und dem impliziten Versprechen, nebenher nicht noch die Küche zu putzen, den Boden zu saugen oder mit einer Hand das Auto in eine Parklücke einzufädeln. Das Schönste am gemeinsamen Treffen ist nämlich die Vorfreude, den anderen bald wieder zu sehen, sich Zeit für ihn*sie nehmen zu können und dass man sich für eine Weile nur auf einander konzentriert. Das wiederum funktioniert am besten, wenn sich vorher beide einig sind, wann man dies tut.

Und wenn wir gerade dabei sind, warum sollte man eigentlich auf ein gemeinsames Getränk verzichten? Wenn sich jeder ein Glas schnappt und die Webcam einschaltet, kann man auch in Corona-Zeiten den Freund*innen zuprosten, gemeinsam essen, die gemütliche Kaffeepause zu zweit verbringen, das Bier zum Feierabend genießen, all dies ist für die Handys, Tablets oder PCs ein Leichtes. Wichtigste Regel hierbei: Parallel surfen, Mails checken oder schreiben ist genau so tabu wie in der ‚echten‘ Runde.  

Man muss sich auch nicht nur zu zweit verabreden. Diese Erfahrung habe ich neulich gemacht: Sechs Freunde, jeder sein Getränk, sein Sofa, seine Wohnung aber alle vereint im gemeinsamen Videochat. So viel wie an diesem Abend haben wir selten gelacht und an keinem blieb die Aufgabe hängen, alles aufzuräumen. 

Daher mein Tipp gegen die Einsamkeit in der Corona-Zeit: Die Anderen nicht mit eine Spontananruf überfallen und sich danach wundern wenn man sozial nicht auf seine Kosten kommt, sondern verabreden, zusammensetzen und gemeinsam Zeit verbringen wie sonst auch – nur halt digital. 

Tipps, wenn es zu Hause kracht

Gerade zur Zeit ist die Gefahr von Konflikten besonders hoch. Was tun, damit das Zuhause nicht zum „Kampfgebiet“ wird und man sich gegenseitig nicht emotional verletzt, weil alle angespannt sind?

Besonders zu Hause eskalieren Konflikte oft plötzlich und unerwartet. Der andere trifft einen empfindlichen Punkt in mir und plötzlich „sehe ich rot“, habe das Gefühl, mich verteidigen oder etwas „klar bzw. richtig stellen“ zu müssen.

Tatsächlich sind wir in solchen Situationen nicht im Vollbesitz unserer geistigen Fähigkeiten, sondern emotional getriggert und gestresst – auch wenn uns  das vielleicht nicht bewusst ist.

  • Halten Sie in diesem Moment den Mund.

Auch wenn es Ihnen vielleicht schwer fällt.  Das Risiko, dass Sie jetzt etwas sagen, was Sie später bereuen, liegt bei ca. 95%.

  • Verlassen Sie den Raum.

Wenn möglich, ohne die Tür hinter sich zuzuwerfen. Vielleicht gelingt es Ihnen sogar zu sagen: „Ich brauche jetzt mal ein paar Minuten für mich. Aber ich komme wieder.“ Dadurch verringert sich die Gefahr, dass der andere Ihnen hinterher läuft und der Streit weitergeht.

  • Versuchen Sie, Ihren Stress aufzulösen.

Im Moment ist Ihr Gehirn mit Stresshormonen geflutet. Um wieder Ruhe und Klarheit ins Gehirn zu bekommen, hilft Bewegung und Übungen, um „Dampf abzulassen“. Eine Sammlung gnaz einfacher, aber effektiver Techniken finden Sie im nächsten Beitrag.

  • Was liebe ich (trotz allem) an ihm*ihr?

Wenn Sie das wieder wissen und ihm*ihr auch sagen können, gehen Sie wieder zurück. Dann stehen die Chancen gut für ein vernünftiges Gespräch – oder das Ganze hat sich vielleicht schon in Luft aufgelöst, weil es eigentlich gar nicht wichtig war.

Andreas Zaiß

Christophstraße 40
88662 Überlingen

USt.-ID: DE160331754


Telefon: +49 (0) 75 51 - 6 08 16
Email schreiben